7 Monate Indien – Erfahrungsbericht von Emma Deutscher

Wie wir anders und doch so gleich sind und darüber wie viel wir von anderen Kulturen noch lernen können.

Willkommen in einer (un)gleichen Welt

Meine ersten Wochen in Indien

Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem ich in Jodhpur ankam. Die Luft war heiß und stickig. Es war sehr laut und der Verkehr total verrückt. Ich kam mit wenigen Erwartungen nach Indien, da ich ehrlich gesagt nicht so viel über das Land wusste. Doch schon bei der Ankunft im Durag Niwas fühlte ich mich verzaubert. Ich wurde direkt mit Blumenkette und Tika, der Punkt der einem auf die Stirn gemalt wird, um gesegnet zu werden, empfangen. Alle waren sehr nett und Monica, die an der Rezeption arbeitet, hat mir direkt alles gezeigt. Am gleichen Tag bin ich noch mit Govind, dem Gründer von Sambhali, spazieren gegangen und war mit Monica meine ersten Kurtas kaufen. Das ist die traditionelle Kleidung, die wir bei der Arbeit anziehen müssen. Ich wurde total herzlich empfangen und habe meinen Aufenthalt in Jodhpur von Anfang an genossen.

Meine ersten Tage waren sehr aufregend. Ich habe viel mit den anderen Freiwilligen, die mich auch direkt aufgenommen haben, unternommen und vor allem mit Ayush, Govinds Sohn. Wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden und er hat mir viel über die Indische Kultur erklärt. Anfangs habe ich vormittags Adminarbeit gemacht, was das Finden von neuen Sponsoren und Freiwilligen sowie Social Media Arbeit beinhaltet. Außerdem habe ich Kavita bei den Graduates unterstützt und konnte Vimlesh bei den “NO Bad Touch” Workshops begleiten, was sehr spannend war. Nachmittags war ich im Sheerni Boarding Home, wo ich Englisch unterrichtet habe. Außerdem hatten wir Workshop- und Musiktage und einmal in der Woche sind wir in den Park gegangen, damit wir auch draußen Zeit mit den Mädchen verbringen können. Ich habe mich von Anfang an sehr gut mit ihnen verstanden und schnell gemerkt, dass ich mit Sambhali

Meine Zeit im Sheerni Boarding Home

Die Mädchen vom Sheerni Boarding Home und auch die Graduates wurden immer bessere Freundinnen für mich. Sie halfen mir, Hindi zu lernen und waren auch sonst immer für mich da. Auch nach dem Wechsel zum Jodhpur Empowerment Center (JEC), wo ich ab November fünf Monate unterrichtet habe, verbrachte ich jedes freie Wochenende samstags mit den Graduates und sonntags mit den Sheerni Mädchen. Ich merkte immer mehr wie ich Schwestern fürs Leben gewann, für die ich so unglaublich dankbar bin.

Wir haben viel erlebt und ich wurde immer mehr ein Teil ihres Lebens und die Mädchen auch Teil meines. Ich bin oft auch nach meiner Arbeit noch ins Sheerni Boardinghome gefahren, um dort zu Abend zu essen. Wir haben viel zusammen getanzt und gelacht und ich habe die Zeit sehr genossen, weshalb ich mir bald kein Leben mehr ohne Sambhali und Indien vorstellen konnte. Schon bald haben sie angefangen, mir von ihren Familien zu erzählen und anderen Dingen, die sie beschäftigen. In solchen Momenten habe ich gemerkt, was für eine starke Verbindung ich zu diesen Mädchen und jungen Frauen aufgebaut habe. In diesen Momenten wusste ich, dass ich Schwestern fürs Leben kennengelernt habe.

Lesen Sie den gesamten Bericht.

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Mitgliederversammlung

Alle Interessierte und Unterstützer von Freunde für Sambhali sind herzlich zu unserem Sommertreffen mit Mitgliederversammlung am 30. Juni 2019 in München-Ismaning eingeladen.

Wenn Sie interessiert sind, sich mit früheren Volontären auszutauschen oder selber über einen Freiwilligenaufenthalt nachdenken, melden Sie sich bitte unter FreundeSambhali@t-online. Wir senden Ihnen dann gerne weitere Details, wie den genauen Ort und die Uhrzeit zu.

Einladung Mitgliederversammlung 2016

Frankfurt 19 20 April 15 090


Liebe Mitglieder, Freiwillige, Interessierte, Unterstützer der Mädchen und Frauen von Sambhali,

zu unserer diesjährigen Mitglieder-versammlung mit gemütlichem Beisammensein möchten wir euch alle ganz herzlich einladen! Sie findet am

3. April 2016 im Stuttgarter Raum

statt. Die genauen Ortsangaben geben wir gerne auf Anfrage weiter (freundefuersambhali@t-online.de).

Wir freuen uns, wenn wir nicht nur Mitglieder treffen werden, sondern viele Menschen, die sich für das Empowerment von Frauen in Indien allgemein interessieren als auch solche, die sich bereits für eine Freiwilligenarbeit in Sambhali entschieden haben, im Entscheidungsprozess sind oder bereits in vergangenen Jahren als Freiwillige dort gearbeitet haben. Auch neue Gesichter sind also herzlich willkommen (lediglich die Teilnahme an den Abstimmungen/Wahlen ist den Mitgliedern vorbehalten).

Tagesordnung:

10.30 Uhr:
Ab jetzt haben wir für einen Kaffee, ein erstes Wiedertreffen und Miteinander-Plaudern geöffnet.

11.00 Uhr:
Begrüßung – Vorstellung der Teilnehmer und Neues aus Jodhpur

12.30 Uhr:
Mittagsimbiss

13.15 Uhr:
Mitgliederversammlung

Begrüßung und Beschlussfähigkeit

  • Berichte:
    Bericht des Vorstands zum Verlauf des Geschäftsjahres
    Bericht des Kassenwartes zu den Finanzen
  • Entlastung des Vorstands
  • Planungen für das laufende Geschäftsjahr
  • Anregungen

ca. 14.30 Uhr:
Kaffeepause und Allgemeiner Informationsaustausch

  • Berichte aus Indien, Setrawa und Jodhpur von Freiwilligen, die bereits dort   gearbeitet haben
  • gegenseitiges Sich-Kennenlernen, Erinnerungen austauschen
  • Informationsmöglichkeit für junge und ältere Menschen, die an der Freiwilligenarbeit interessiert sind
  • Information zur Situation von Frauen in Indien
  • Austausch von Ideen und Möglichkeiten, für Sambhali aktiv zu werden

ca. 16.00 Uhr: Ende

Wer aktiv etwas zum dritten Teil beitragen möchte, ist herzlich eingeladen, z. B. Bilder mitzubringen. Leider werden wir keine Möglichkeit für einen Beamer haben, aber Laptops sind herzlich willkommen.

Bitte geben Sie uns spätestens bis zum 24. März 2016 Bescheid – am besten direkt per E-Mail: freundefuersambhali@t-online.de , wenn Sie teilnehmen möchten.

Wir hoffen auf eine sehr rege Teilnahme und ein Wiedersehen mit vielen bekannten als auch neuen Gesichtern!

 

Sambhali Fotoworkshop mit Stefan Schober

60Angefangen hat alles im September 2013, als wir unser Patenkind Rakhi in Jodhpur kennenlernten.

Damals streifte ich oft mit meiner Kamera durch Jodhpurs Gassen und um den Clocktower. Jedes Mal, wenn ich Rakhi und ihre Freundinnen traf, fragten sie sofort, ob sie mit meiner Kamera ein paar Fotos machen dürften. Da ich selbst ein begeisterter Fotograf bin, hatte ich natürlich nichts dagegen. Ich sah, wie begeistert die Mädchen von der Fotografie waren und wie viel Freude es ihnen bereitete. Es ist auch heute noch etwas außergewöhnliches in Indien, Mädchen und Frauen in der Öffentlichkeit fotografieren zu sehen.

Zu Hause überlegte ich, wie ich Sambhali weiter unterstützen und evtl. auf diesem Erlebnis aufbauen kann. Die Idee des Fotoworkshops war geboren. Ich fragte Govind, was er davon halten würde. Er war natürlich einverstanden. Ich hatte nun ein Jahr Zeit, mich darauf vorzubereiten. Über ebay besorgte ich sechs Spiegelreflexkameras Canon EOS 300 D, das Equipment für ein Fotostudio und fertigte verschiedene Poster für den Unterricht an. Mit 20 kg Fotoausrüstung machten Monika und ich uns im September 2015 auf den Weg nach Jodhpur. Am ersten Tag waren Bunty und ich unterwegs, um schwarzen Stoff für den Hintergrund und dünne Sperrholzplatten für die Reflektoren zu besorgen. Es war dann Wochenende, ich bekam einen Raum in zweiten Stock des Empowerment-Centers zugewiesen und hatte genügend Zeit, das Fotostudio aufzubauen.

Nach dem Wochenende sollte es mit der ersten Gruppe los gehen, ich war schon ganz aufgeregt. Wie jeden Montag trafen sich die Schülerinnen um 10 Uhr im Empowerment-Center im sewing room.

Es begann mit einer Morgenrunde mit beten und singen. Divya, die für Sambhali arbeitet und u. a. für den Englischunterricht zuständig ist, war meine Ansprechpartnerin. Ich stellte mich den Frauen und Mädchen vor und gab einen kurzen Überblick über den Workshop. Sie waren nun dermaßen begeistert, dass alle am liebsten sofort anfangen wollten. Es wurde dann entschieden, dass wir in der ersten Woche mit den jüngsten starten, ungefähr 5 – 8 Mädchen und zwischen 11 und 16 Jahre alt.

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Wir gingen dann in den vorbereiteten Fotoraum, machten eine Vorstellungsrunde und begannen mit der Theorie „basic of the photography“. Divya half mir am ersten Tag und übersetzte von Englisch in Hindi. Ich erklärte mit Hilfe eines „Whiteboards“ und meinen Postern den Aufbau einer Spiegelreflexkamera, die einfachen Bedienungsschritte der Canon EOS 300 D, was ist Blende, Verschlusszeit, Tiefenschärfe und Autofokus. Zum Schluss machten wir mit den Kameras im Treppenhaus die ersten Aufnahmen und beurteilten die Ergebnisse am Laptop. Die Begeisterung über die selbst gemachen Bilder war groß, hatte doch noch keine von ihnen jemals so einen Kamera in der Hand. Leider ging der erste Tag viel zu schnell vorbei, um 13 Uhr stand hupend der Kleinbus bereit und brachte die Mädchen nach Hause.

Die Mädchen knüpften am zweiten Tag dort an, wo sie den ersten beendet hatten, voller Euphorie. Nach einer kurzen Wiederholung stand heute „Portraitfotografie im Freien mit dem Sonnenlicht“ auf dem Programm. Wir suchten verschiedene Stellen im Schatten um das Haus, denn das Sonnenlicht war zu grell für die Portraits. Aber auch der schöne Innenhof des Setrawa Hauses war für Portraits bestens geeignet. Und hier waren die Mädchen in ihrem vollen Element, hier konnten sie posen nach Herzenslust. Sie entdeckten dadurch immer wieder andere Seiten an sich.

Ich hatte auch zu kämpfen, und zwar mit der Hitze. Um die Mittagszeit hatten wir 40 Grad. Wir besprachen dann noch den nächsten Tag, ich wollte gerne mit den Mädchen in Jodhpur unterwegs sein und mit ihnen etwas „street-photography“ machen. Wir entschieden uns für den Bereich „Downtown/Clocktower“. Der Kleinbus brachte uns direkt an den Glockenturm im Zentrum der Altstadt. Und ich gab den Mädchen eine Aufgabe: sie sollen sich vorstellen, eine Brieffreundin in Europa zu haben und ihr mit ein paar Fotos zeigen, wie faszinierend das Leben in Jodhpur ist.

Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten (am Anfang waren sie sehr schüchtern) und mit vereinten Kräften von Divya, Monika und mir klappte es wunderbar. Und wir erregten ganz schön Aufsehen bei den Bewohnern Jodhpurs. Es kommt eben nicht alle Tage vor, dass rosa gekleidete Mädchen von Sambhali mit Kameras bewaffnet durch Jodhpurs Gassen ziehen.

Am vierten Tag war „Portraitfotografie im Studio mit Kunstlicht“ angesagt. Wir hatten vier Studiolichter mit unterschiedlichen Beleuchtungsstärken, zwei Reflektoren mit unterschiedlichen Beschichtungen und ein Stativ zur Verfügung. Es bildeten sich Paare, die abwechselnd das Model waren oder die Beleuchtung/Reflektor bedienten. Und die Mädchen hatten ein Riesenspaß. Dank der WIFI Card in der Kamera wurden die Fotos nach der Aufnahme direkt auf den Laptop übertragen. Somit konnten die Mädchen die Ergebnisse gleich beurteilen. Wie auch an den Tagen davor verging die Zeit wie im Flug.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Am 5. Tag hatten alle die Qual der Wahl. Zu Beginn des Fotoworkshops wurde vereinbart, dass jedes Mädchen mit ihren Bildern ein Fotoalbum erstellen darf. Und daher musste jedes aus ihren vielen hundert Bildern, die sie während der Woche gemacht hatten, 25 auswählen. Was am Anfang als ein Ding der Unmöglichkeit erschien, klappte dann am Ende doch einigermaßen. Ich habe den Blick der Mädchen noch in den Augen, wie stolz sie waren, als sie ihr eigenes, selbstgemachtes Fotoalbum mit nach Hause nehmen durften.

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In der zweiten Woche war die nächste Gruppe  an der Reihe (Alter bis ca. 19 Jahre), in der 3. Woche die, deren Englischkenntnisse  am weitesten fortgeschritten sind (Mädchen und erwachsene Frauen). Diese Fotoworkshops liefen genauso ab, außer dass wir am 3. Tag nicht am Clocktower/Downtown waren, sondern im Meherangarh-Fort, dem ehemaligen Maharaja Palast hoch oben auf dem Berg über Jodhpur. Für mich waren die fünf Wochen eine wahnsinnig intensive Zeit, wovon ich keine Minute missen möchte. Ich genoss diese Zeit sehr, und (ich bin sicher) die Mädchen auch.

Stefan Schober

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Videos von Freiwilligen bei Sambhali Trust – Stefan

Video

In einem weiteren Video beschreibt Stefan aus Augsburg (Vorstandsmitglied von Freunde für Sambhali e. V.) sein Fotoworkshop-Projekt, welches er in diesem Sommer mit den Mädchen und Frauen von Sambhali durchgeführt hat. Während einiger Wochen hat der den Projekt-Teilnehmerinnen die Grundlagen, vor allem aber die Freude an der Fotografie näher gebracht und ihnen mit diesem kreativen Angebot eine große Freude bereitet. Im Video sieht man ihn bei seiner Arbeit in Jodhpur!

 

Videos von Freiwilligen bei Sambhali Trust – Gracie

Video

Auch Gracie ist eine der aktuellen Freiwilligen – die 25-Jährige hat nach ihrem Studienabschluss in Mode und Design gezielt nach einer Einrichtung gesucht, in welcher faire Bedingungen für alle Beteiligten gewährleistet sind. So ist sie auf die Arbeit von Sambhali Trust gestoßen und bringt sich dort nun für ein Jahr in die Ausbildung der Frauen im Handarbeits-Unterricht, im Design neuer Produkte etc. ein. Das Video zeigt sie bei ihrer Arbeit und in ihrem Leben in Jodhpur!

 

 

Videos von Freiwilligen bei Sambhali Trust – Thekla

Video

Thekla, 19 Jahre, ist nach ihrem Schulabschluss in Deutschland momentan als Freiwillige für Sambhali Trust in Jodhpur. Sie ist über Volunta, die Freiwilligen-Organisationen des DRK, auf Sambhali aufmerksam geworden und arbeitet nun für ein Jahr vor Ort mit den Mädchen und Frauen zusammen. In diesem kurzen Video gibt sie Einblicke in ihre Projekte, aber auch in den Freiwilligen-Alltag bei Sambhali!

 

Neue Volunta-Freiwillige aus Deutschland sind gut in Jodhpur angekommen

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Seit Anfang August sind acht junge Frauen aus Deutschland als Freiwillige bei Sambhali Trust in Jodhupr tätig. Nach der langen und anstrengenden Reise nach Indien wurden sie nach indischer Tradition mit Blumengirlanden und Chai willkommen geheißen. Im Rahmen des DRK-Freiwilligendienstes „Volunta“ werden sie sich ein Jahr lang in die Arbeit vor Ort einbringen. Wir freuen uns, dass sich nun schon zum zweiten Mal Volunta-Freiwillige über einen langen Zeitraum für Sambhali engagieren und wünschen ihnen eine gute und eindrucksvolle Zeit in den verschiedenen Projekten und in der Zusammenarbeit mit dem Team, den Mädchen und Frauen von Sambhali!

Alltag im Sambhali Trust in Setrawa

Marie N. lebt und arbeitet als Langzeitfreiwillige nun seit einem Dreivierteljahr in Setrawa. Sie berichtet, wie sie Ostern in ihren Englischunterricht einbaut, welche Hürden für Schülerinnen beim Englischlernen zu überwinden sind und wie sie und ihre Kollegin den Unterricht abwechslungsreich gestalten:

Alltag im Projekt

Was tut sich im Projekt so? Unser Tagesablauf ändert sich immer mal wieder. So ist ab Februar die Butterfly Class geschlossen worden, da erfreulicherweise beinahe alle Kinder dieser Gruppe mittlerweile zur Schule gehen. Stattdessen unterrichten Annika und ich nun eine Klasse in der nebenan gelegenen Privatschule Veer Durga Das, die mit Sambhali Trust kooperiert. Dies ist allerdings nicht immer leicht, denn die 25 Mädels kommen aus den Jahrgängen 6, 7, 8, 9 und 11. Sie sind zusammengestellt worden zu einer Klasse. Und nein, dahinter steckt nicht die Idee des Waldorf-Prinzips, sondern die traurige Tatsache, dass es in jedem Jahrgang nur 2 – 15 Mädchen (!) gibt. Denen steht eine Zahl von circa 60 Jungs gegenüber. Da man mit so wenig Mädchen keine Klasse füllen kann, nimmt man eben die Mädchen aus fünf Jahrgängen, um eine normale Klassengröße zu erzielen. Folglich müssen wir uns für die Planung Methoden und Aufgaben überlegen, die alle einigermaßen bearbeiten können und an denen sie sogar möglichst noch besser werden. Doch schon der erste Schritt ist manchmal kaum zu schaffen. Denn der Englischunterricht an dieser Schule (die als die beste im Dorf gilt) bewirkt nicht, dass die Schüler am Ende der Klasse 12 Englisch verstehen geschweige denn sprechen können. Sogar mehr als die Hälfte der 11-Klässler ist nicht in der Lage einen kurzen grammatikalisch richtigen englischen Satz zu formulieren. Viele verstehen uns erst gar nicht. Da müssen Annika und ich wirklich alles geben und es mit unserem Hindi versuchen. Dabei ist Annika einmal die traurige Tatsache aufgefallen, dass unser Hindi wahrscheinlich fast besser ist, als das Englisch der Elftklässlerinnen. Obwohl wir schon zu zweit sind, denke ich manchmal, dass noch zwei mehr Lehrkräfte hermüssten. Allerdings gibt es auch eine schöne Tatsache: Denn einige der Mädels waren früher bei Sambhali und ohne zu wissen, wer es war, haben wir es sofort erkannt. Der Unterschied ist echt enorm! Das hat uns richtig glücklich gemacht, denn es zeigt einen unglaublichen Erfolg! Abgesehen davon merkt man eindeutig den Unterschied der Atmosphäre im Schulgebäude und in unserem Center. Bei uns ist es sehr viel lockerer.

In der Privatschule

In der Privatschule

Normalerweise sitzen hier 25 Mädels – man beachte die Architektur: der Lehrer steht 1 m erhöht:

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Mit unseren Sewing Girls haben wir nach wie vor unsere regelmäßigen Englischstunden. Wir haben es gewagt, mit ihnen „High School Musical“ auf Englisch zu schauen. Und mit etwas Erklärung unsererseits haben es auch fast alle verstanden. Der Film kam super an. Mit seinen vielen Tanz- und Gesangseinlagen und der simplen Handlung ähnelt er auch sehr den indischen Bollywood-Filmen, sodass er gut für unsere Mädels geeignet war. Das war richtig schön! Außerdem haben wir letzte Woche einmal Armbänder gemacht, die jetzt alle stolz tragen und damit das halbe Dorf neidisch machen. Ein paar von ihnen sind aber so ehrgeizig, dass sie uns dann baten, mal wieder etwas Grammatik zu machen. 😉

Ein typischer Anblick mit unseren Nähmädels (wir wollen keine Bank überfallen, aber es gibt einen verbindenden Lüftungsschacht von der Toilette der Privatschule…):

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Unsere wöchentliche Computerstunde

Unsere wöchentliche Computerstunde

 

anmutiger Tanz zu indischer Musik

anmutiger Tanz zu indischer Musik

Unsere Peacock-Class ist natürlich eine Konstante im Alltag. Neben dem Englischunterricht planen und organisieren Annika und ich für die Kinder workshops zu unterschiedlichen Themen. Aktuell steht Ostern vor der Tür und wir möchten unseren Kindern nicht nur wie im Dezember von unserem Weihnachts-, sondern auch von unserem Osterfest berichten. So haben wir ein Plakat gebastelt. Aber, mist, Fotos wären doch auch toll, oder? Wie kriegen wir die hier in Setrawa gedruckt? Gar nicht. Also kam mir die Idee, dass wir doch malen könnten, was wir verbildlichen wollten. Und so machte sich Annika mir unserem Osterhasen an die Arbeit, während ich mich an Jesus Christus versuchte (Vielen Dank Marie-Claire, dass Du jahrelang Dein Bestes gegeben hast, um mir das notwenige Handwerk dafür zu geben!). Am Ende ist natürlich der Osterhase auch in unser Center gekommen. (Spätestens da waren alle Kinder ein Fan von unserem Osterfest ;))

Hasenohren überall

Hasenohren überall

prachtvolle Ergebnisse

prachtvolle Ergebnisse

vorgestern gab es Eis :)

vorgestern gab es Eis 🙂

Marie Nerreter

© Text und Fotos: Marie Nerreter

Freiwillige von Volunta

VoluntaInzwischen sind die Volunta-Freiwilligen in Jodhpur eingetroffen! Im Gästehaus Durag Niwas wurden sie mit offenen Armen empfangen und in Rajasthani-Tradition mit Blumengirlanden begrüßt. Wir wünschen ihnen allen eine eindrucksvolle und unvergessliche Zeit mit den Mädchen und Frauen in Sambhali Trust und freuen uns, von ihren Erlebnissen zu hören!