Unterstützung in Form von Lebensmitteln für mehr als 6500 Menschen

Sambhali engagiert sich weiterhin für Menschen, die durch die Corona-Pandemie in Notsituationen gekommen sind. Ein großer Teil dieser Hilfe ist die Versorgung mit Lebensmitteln: Sambhali hat sowohl eine Ausgabestation für Lebensmittel im Center als auch einen Foodtruck auf die Beine gestellt, und der Andrang ist groß, da viele Menschen nun schon seit über einem Jahr kein regelmäßiges Einkommen haben. Sambhali versucht, dem entgegenzuwirken und hat schon mehr als 6500 Menschen mit Lebensmitteln versorgt.

Wir wünschen einen schönen Muttertag

Und wir sagen Danke! Durch Eure Unterstützung konnte Sambhali vielen Müttern und ihren Familien helfen, durch diese schwierige Zeit zu kommen. Auch weiterhin wird alles dafür getan, um die schlimme Lage der Covid-19-Pandemie in Indien zu bekämpfen. Wenn Sie die Aktion unterstützen wollen, können Sie über das Spendenkonto von Freunde für Sambhali

IBAN: DE 59 6929 1000 0227 6383 03 (mit Spendenbescheinigung)
oder über folgenden Link an Sambhali Trust spenden:
https://milaap.org/fundraisers/support-govind-singh-rathore

Herzlichen Dank!

Auszeichnung COVIDSoldier of the week

Govind Singh Rathore – COVIDSoldier of the week

Wir sind stolz, dass Govind Rathore der Gewinner der siebten Woche der indischen #COVIDSoldiers Awards ist. Hierdurch werden Menschen ausgezeichnet, die mit inspirierenden Taten von Tapferkeit, Mitgefühl und Freundlichkeit den Kampf gegen COVID-19 aufnehmen. 

Herausragende Aktivitäten, die Govind Rathore und Sambhali Trust während der Pandemie unternommen haben: 
– sammelte Rs 25 Lakh (ca. 28.500 Euro) für COVID-19-Hilfen
– über 2.000 km zurückgelegt, um Menschen zu helfen  
– Versorgung von rund 544 Familien in 11 Dörfern mit Essenspaketen 
– 20.000 handgenähte Masken an Regierungsbeamte und Werktätige verteilt, hergestellt von den Frauen des Trust 
– Sensibilisierung für COVID-19 in 11 Dörfern und Versorgung dieser Dörfer mit Seifen

Mit so einer einer starken Gemeinschaft schaffen wir es durch die Pandemie!

7 Monate Indien – Erfahrungsbericht von Emma Deutscher

Wie wir anders und doch so gleich sind und darüber wie viel wir von anderen Kulturen noch lernen können.

Willkommen in einer (un)gleichen Welt

Meine ersten Wochen in Indien

Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem ich in Jodhpur ankam. Die Luft war heiß und stickig. Es war sehr laut und der Verkehr total verrückt. Ich kam mit wenigen Erwartungen nach Indien, da ich ehrlich gesagt nicht so viel über das Land wusste. Doch schon bei der Ankunft im Durag Niwas fühlte ich mich verzaubert. Ich wurde direkt mit Blumenkette und Tika, der Punkt der einem auf die Stirn gemalt wird, um gesegnet zu werden, empfangen. Alle waren sehr nett und Monica, die an der Rezeption arbeitet, hat mir direkt alles gezeigt. Am gleichen Tag bin ich noch mit Govind, dem Gründer von Sambhali, spazieren gegangen und war mit Monica meine ersten Kurtas kaufen. Das ist die traditionelle Kleidung, die wir bei der Arbeit anziehen müssen. Ich wurde total herzlich empfangen und habe meinen Aufenthalt in Jodhpur von Anfang an genossen.

Meine ersten Tage waren sehr aufregend. Ich habe viel mit den anderen Freiwilligen, die mich auch direkt aufgenommen haben, unternommen und vor allem mit Ayush, Govinds Sohn. Wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden und er hat mir viel über die Indische Kultur erklärt. Anfangs habe ich vormittags Adminarbeit gemacht, was das Finden von neuen Sponsoren und Freiwilligen sowie Social Media Arbeit beinhaltet. Außerdem habe ich Kavita bei den Graduates unterstützt und konnte Vimlesh bei den “NO Bad Touch” Workshops begleiten, was sehr spannend war. Nachmittags war ich im Sheerni Boarding Home, wo ich Englisch unterrichtet habe. Außerdem hatten wir Workshop- und Musiktage und einmal in der Woche sind wir in den Park gegangen, damit wir auch draußen Zeit mit den Mädchen verbringen können. Ich habe mich von Anfang an sehr gut mit ihnen verstanden und schnell gemerkt, dass ich mit Sambhali

Meine Zeit im Sheerni Boarding Home

Die Mädchen vom Sheerni Boarding Home und auch die Graduates wurden immer bessere Freundinnen für mich. Sie halfen mir, Hindi zu lernen und waren auch sonst immer für mich da. Auch nach dem Wechsel zum Jodhpur Empowerment Center (JEC), wo ich ab November fünf Monate unterrichtet habe, verbrachte ich jedes freie Wochenende samstags mit den Graduates und sonntags mit den Sheerni Mädchen. Ich merkte immer mehr wie ich Schwestern fürs Leben gewann, für die ich so unglaublich dankbar bin.

Wir haben viel erlebt und ich wurde immer mehr ein Teil ihres Lebens und die Mädchen auch Teil meines. Ich bin oft auch nach meiner Arbeit noch ins Sheerni Boardinghome gefahren, um dort zu Abend zu essen. Wir haben viel zusammen getanzt und gelacht und ich habe die Zeit sehr genossen, weshalb ich mir bald kein Leben mehr ohne Sambhali und Indien vorstellen konnte. Schon bald haben sie angefangen, mir von ihren Familien zu erzählen und anderen Dingen, die sie beschäftigen. In solchen Momenten habe ich gemerkt, was für eine starke Verbindung ich zu diesen Mädchen und jungen Frauen aufgebaut habe. In diesen Momenten wusste ich, dass ich Schwestern fürs Leben kennengelernt habe.

Lesen Sie den gesamten Bericht.

Sambhali gegen Covid19 – Update

Sambhali Trust versorgt nun schon seit dem 25. März Familien mit Lebensmitteln, Seife etc., die durch den Lockdown kein Einkommen mehr haben (siehe vorheriger Post). Da der Lockdown immer wieder verlängert wird und größere Lockerungen noch nicht in Sicht sind, leistet Sambhali weiterhin Hilfe, unter anderem mit der finanziellen Unterstützung von Freunde für Sambhali.

Weitere Infos zu der aktuellen Lage vor Ort und Sambhalis Arbeit im unten stehenden Link. Sehen Sie selbst, wie die Verteilaktion organisiert wird und wie die Menschen reagieren.

http://www.sambhali-trust.org

Fotos (c) Veronika Goepfert

Sambhali gegen COVID19

Indien hat einen totalen Lockdown – insbesondere für die vielen Tagelöhner in der Landwirtschaft, am Bau oder den nahe dem Wüstendorf Setrawa gelegenen Steinbrüchen haben die Familien echte Existenznot: Sie konnten keine Vorräte vor dem Lockdown erwerben und können nun auch keine Lebensmittel kaufen, da Einkommen fehlt und das Haus nicht verlassen werden darf.

Um diese schwierige Situation des nun schon einen Monat andauernden Lockdowns zu überstehen, unterstützt Sambhali Familien in der dörflichen Umgebung von Jodhpur und Setrawa.

Sambhali verteilt an 255 Familien ca. alle 10 Tage Grundnahrungsmittel wie Reis, Linsen und Mehl, mit denen sich eine Familie ca. 10 Tage ernähren kann. Mit nur 90 indischen Rupien, ca. 1,10 Euro, kann eine fünf- bis sechsköpfige Familie einen Tag ernährt werden. Außerdem verteilt man an 850 Familien Seife und informiert über das Corona-Virus und die Hygienmaßnahmen.

Die Mitarbeiter von Sambhali und einige Freiwillige befinden sich in Setrawa und organisieren die Hilfe. Sie benötigen unsere Unterstützung, um das Engagement weiterführen zu können.

Wir bitten Sie herzlich, sich an der Hilfe mit einer Spende zu beteiligen

über unser Spendenkonto mit dem Stichwort „Corona“
Freunde für Sambhali e. V.
IBAN: DE59 6929 1000 0227 6383 03
Die Spende auf diesem Weg kann als Sonderausgabe bei der Steuererklärung angegeben werden.

oder über
https://milaap.org/fundraisers/support-govind-singh-rathore?utm_source=shorturl  (die größte indische Crowdfundingorgaisation).

Auf der Facebook-Seite von Sambhali Trust gibt es fortlaufend neue Informationen und auch Filme über die Verteilung zu sehen: https://www.facebook.com/SambhaliTrust

Alle Fotos stammen von der Schweizer Freiwilligen (c) Veronika Göpfert – klick!:

 

Microfinance Programme in Setrawa

Seit zehn Jahren schon gibt es das sogenannte „Microfinance Programme“ in Setrawa. Dieses Programm gibt Frauen die Möglichkeit, mehr Kontrolle und Selbstbestimmung in Bezug auf die finanziellen Ressourcen der eigenen Familie zu erlangen. Mittlerweile gibt es schon 104 Frauen, die sich in sechs Gruppen aufteilen. Jede Frau zahlt 200 indische Rupien in einen gemeinsamen Fonds ein. Aus diesem werden Kredite für Ziegen, Kühe, medizinische Hilfe oder eine Nähmaschine geliehen. Wer den Kredit bekommt, hängt von den jeweiligen aktuellen Problemen ab – und die Frauen entscheiden nach einem Meinungsaustausch selber, wer den Kredit bekommen soll. Auch achten sie gegenseitig auf die pünktlichen Rückzahlungsraten.

Das „Microfinance Programme“ stärkt also nicht nur die Kontrolle der Frauen über die finanziellen Mittel der Familie, sondern bewährt sich zudem durch den positiven Einfluss auf das Leben der Frauen, da es ihre Entscheidungsfähigkeit, ihr Selbstbewusstsein und ihre Unabhängigkeit stärkt.

Impressionen aus Setrawa

Zu Beginn des neuen Jahres möchten wir Euch mit einem kleinen Video Einblicke in das Leben im rajasthanischen Wüstendorf Setrawa geben! Aus diesem Wüstendorf oder der direkten Nachbarschaft stammen die Mädchen, die in Jodhpur im von uns unterstützten Wohnheim leben und dort in die Schule gehen.

Außerdem unterhält Sambhali Trust in Setrawa für die Einwohner/innen unterschied-liche Projekte, in denen auch einige Freiwillige mitarbeiten. Im Video seht ihr neben dem Lebensalltag in Setrawa auch die jungen Teilnehmer/innen des Shanti-Projekts. Viel Spaß!

 

Alltag im Sambhali Trust in Setrawa

Marie N. lebt und arbeitet als Langzeitfreiwillige nun seit einem Dreivierteljahr in Setrawa. Sie berichtet, wie sie Ostern in ihren Englischunterricht einbaut, welche Hürden für Schülerinnen beim Englischlernen zu überwinden sind und wie sie und ihre Kollegin den Unterricht abwechslungsreich gestalten:

Alltag im Projekt

Was tut sich im Projekt so? Unser Tagesablauf ändert sich immer mal wieder. So ist ab Februar die Butterfly Class geschlossen worden, da erfreulicherweise beinahe alle Kinder dieser Gruppe mittlerweile zur Schule gehen. Stattdessen unterrichten Annika und ich nun eine Klasse in der nebenan gelegenen Privatschule Veer Durga Das, die mit Sambhali Trust kooperiert. Dies ist allerdings nicht immer leicht, denn die 25 Mädels kommen aus den Jahrgängen 6, 7, 8, 9 und 11. Sie sind zusammengestellt worden zu einer Klasse. Und nein, dahinter steckt nicht die Idee des Waldorf-Prinzips, sondern die traurige Tatsache, dass es in jedem Jahrgang nur 2 – 15 Mädchen (!) gibt. Denen steht eine Zahl von circa 60 Jungs gegenüber. Da man mit so wenig Mädchen keine Klasse füllen kann, nimmt man eben die Mädchen aus fünf Jahrgängen, um eine normale Klassengröße zu erzielen. Folglich müssen wir uns für die Planung Methoden und Aufgaben überlegen, die alle einigermaßen bearbeiten können und an denen sie sogar möglichst noch besser werden. Doch schon der erste Schritt ist manchmal kaum zu schaffen. Denn der Englischunterricht an dieser Schule (die als die beste im Dorf gilt) bewirkt nicht, dass die Schüler am Ende der Klasse 12 Englisch verstehen geschweige denn sprechen können. Sogar mehr als die Hälfte der 11-Klässler ist nicht in der Lage einen kurzen grammatikalisch richtigen englischen Satz zu formulieren. Viele verstehen uns erst gar nicht. Da müssen Annika und ich wirklich alles geben und es mit unserem Hindi versuchen. Dabei ist Annika einmal die traurige Tatsache aufgefallen, dass unser Hindi wahrscheinlich fast besser ist, als das Englisch der Elftklässlerinnen. Obwohl wir schon zu zweit sind, denke ich manchmal, dass noch zwei mehr Lehrkräfte hermüssten. Allerdings gibt es auch eine schöne Tatsache: Denn einige der Mädels waren früher bei Sambhali und ohne zu wissen, wer es war, haben wir es sofort erkannt. Der Unterschied ist echt enorm! Das hat uns richtig glücklich gemacht, denn es zeigt einen unglaublichen Erfolg! Abgesehen davon merkt man eindeutig den Unterschied der Atmosphäre im Schulgebäude und in unserem Center. Bei uns ist es sehr viel lockerer.

In der Privatschule

In der Privatschule

Normalerweise sitzen hier 25 Mädels – man beachte die Architektur: der Lehrer steht 1 m erhöht:

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Mit unseren Sewing Girls haben wir nach wie vor unsere regelmäßigen Englischstunden. Wir haben es gewagt, mit ihnen „High School Musical“ auf Englisch zu schauen. Und mit etwas Erklärung unsererseits haben es auch fast alle verstanden. Der Film kam super an. Mit seinen vielen Tanz- und Gesangseinlagen und der simplen Handlung ähnelt er auch sehr den indischen Bollywood-Filmen, sodass er gut für unsere Mädels geeignet war. Das war richtig schön! Außerdem haben wir letzte Woche einmal Armbänder gemacht, die jetzt alle stolz tragen und damit das halbe Dorf neidisch machen. Ein paar von ihnen sind aber so ehrgeizig, dass sie uns dann baten, mal wieder etwas Grammatik zu machen. 😉

Ein typischer Anblick mit unseren Nähmädels (wir wollen keine Bank überfallen, aber es gibt einen verbindenden Lüftungsschacht von der Toilette der Privatschule…):

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Unsere wöchentliche Computerstunde

Unsere wöchentliche Computerstunde

 

anmutiger Tanz zu indischer Musik

anmutiger Tanz zu indischer Musik

Unsere Peacock-Class ist natürlich eine Konstante im Alltag. Neben dem Englischunterricht planen und organisieren Annika und ich für die Kinder workshops zu unterschiedlichen Themen. Aktuell steht Ostern vor der Tür und wir möchten unseren Kindern nicht nur wie im Dezember von unserem Weihnachts-, sondern auch von unserem Osterfest berichten. So haben wir ein Plakat gebastelt. Aber, mist, Fotos wären doch auch toll, oder? Wie kriegen wir die hier in Setrawa gedruckt? Gar nicht. Also kam mir die Idee, dass wir doch malen könnten, was wir verbildlichen wollten. Und so machte sich Annika mir unserem Osterhasen an die Arbeit, während ich mich an Jesus Christus versuchte (Vielen Dank Marie-Claire, dass Du jahrelang Dein Bestes gegeben hast, um mir das notwenige Handwerk dafür zu geben!). Am Ende ist natürlich der Osterhase auch in unser Center gekommen. (Spätestens da waren alle Kinder ein Fan von unserem Osterfest ;))

Hasenohren überall

Hasenohren überall

prachtvolle Ergebnisse

prachtvolle Ergebnisse

vorgestern gab es Eis :)

vorgestern gab es Eis 🙂

Marie Nerreter

© Text und Fotos: Marie Nerreter